Deutsche Streicherphilharmonie in der Stadthalle

Der Lions Club Wuppertal-Corona nahm das Wagnis auf sich, die Deutsche Streicherphilharmonie, den Chefdirigenten der Dresdner Philharmonie, Marek Janowski, und zwei Ausnahme-Solisten nach Wuppertal einzuladen. Unter den erschwerten Bedingungen der Coronaschutzverordnung kamen am 19. September rund 400 Besucher in die Historische Stadthalle und erlebten ein fantastisches Konzert, das noch lange Nachhall finden wird.

Die Deutsche Streicherphilharmonie (DSP) gastiert regelmäßig auf den großen Bühnen von Aarhus bis Wien und bei renommierten Festivals. Auf der Landkarte dieses jüngsten Bundesauswahlorchesters in Trägerschaft des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM) fehlte noch die Historische Stadthalle Wuppertal. Die Einladung kam über einen persönlichen Kontakt zur Orchesterleitung zustande. Mithilfe der Bergischen Musikschule Wuppertal wurde der Saal angemietet, für die Einwerbung der Sponsoren, Werbung, Pressearbeit und Organisation des Empfangs waren die Lions verantwortlich.
Die Ehrengäste, darunter der Oberbürgermeister der Stadt Wuppertal, die Sponsoren, führende Vertreter des Verbandes deutscher Musikschulen (VdM) sowie District Governor WR Martin Weber, wurden bei herrlichstem Wetter auf der Dachterrasse der Stadthalle empfangen. Zwischen den Grußworten wurde der diesjährige VdM-Kompositionspreis an den polnischen Komponisten Jacek Domagała verliehen. Die KULTURLOGE Wuppertal, die an dem Erlös des Konzerts beteiligt wird, stellte ihr neues Projekt zur Kulturförderung der Jugend vor.
Auf dem Programm des Konzerts standen Werke von Beethoven, Rosauro und Dvorak – dazu die Uraufführung des preisgekrönten Werks von Domagała mit Lorenzo Soulès am Klavier. Erstaunlich, dass die jüngsten der rund 65 Streichertalente gerade 11 Jahre alt sind, so professionell und hinreißend spielten sie unter der Leitung des Weltklassedirigenten. Höhepunkt des Abends war das von Alexej Gerassimez überaus virtuos präsentierte Marimbaphonkonzert des brasilianischen Komponisten Ney Rosauro. Ein tolles Wechselspiel zwischen Solist und Orchester. Das Publikum zog es von den Stühlen!
Vielfältige Bindungen zwischen den Musikern und der Stadt Wuppertal wurden sichtbar. Marek Janowski ist in Wuppertal aufgewachsen und steht in der Reihe legendärer Dirigenten, die hier ebenfalls lebten und das kulturelle Leben beeinflussten: Hanns-Martin Schneidt (Leiter der DSP von 1995 bis 2002) und Günter Wand. Und Alexej Gerassimez begann im Alter von 12 Jahren sein Studium an der hiesigen Musikhochschule. Der Stadt ist zu wünschen, dass mit diesem Konzert der Grundstein für eine lange Beziehung zur DSP gelegt ist und wir sie noch öfter in Wuppertal erleben dürfen.